InDesign vs. Illustrator: Das richtige Adobe-Werkzeug für Ihre Designanforderungen auswählen
Den Kernzweck jedes Werkzeugs verstehen
- Auf den ersten Blick scheinen Adobe InDesign und Illustrator austauschbar – beide sind vektorbasierend und werden in professionellen Design-Workflows eingesetzt. Ihre jeweiligen Anwendungsbereiche unterscheiden sich jedoch deutlich.
- Adobe InDesign wird hauptsächlich für Layout und Desktop-Publishing verwendet. Es eignet sich ideal für Projekte mit mehreren Seiten und großen Textmengen – beispielsweise Zeitschriften, Broschüren, E-Books und Geschäftsberichte. Damit lassen sich Stile, Fließtext, Seitenzahlen und Masterlayouts effizient verwalten.
- Adobe Illustrator hingegen ist für die Erstellung von Vektorgrafiken konzipiert. Es eignet sich perfekt für die Gestaltung von Logos, Symbolen, Illustrationen und allen Grafiken, die skalierbar sein müssen, ohne an Qualität einzubüßen. Der Fokus liegt stärker auf dem Zeichnen, und es eignet sich hervorragend für die Erstellung einzelner Grafiken anstatt mehrseitiger Dokumente.
Wichtigste Unterschiede zwischen InDesign und Illustrator
1. Projekttyp
- InDesign wurde speziell für Layoutgestaltung entwickelt und ist daher die erste Wahl für Profis bei mehrseitigen Dokumenten. Es bietet fortschrittliche Funktionen zur Seitenverwaltung, darunter Musterseiten, Raster und Anschnitteinstellungen. Egal, ob Sie ein Magazin, ein E-Book oder einen Geschäftsbericht erstellen,
- InDesign hilft dabei, ein einheitliches Format über Dutzende oder Hunderte von Seiten hinweg zu gewährleisten. Illustrator hingegen ist für einseitige Designs und Illustrationen konzipiert. Es bietet Designern pixelgenaue Kontrolle über Objekte und ermöglicht so die präzise Erstellung von Logos, Symbolen, Diagrammen oder Postern. Zwar lassen sich auch Broschüren mit Illustrator gestalten, doch für alles, was über wenige Seiten hinausgeht, stößt das Programm schnell an seine Grenzen.
2. Textverarbeitung
- Dies ist einer der wichtigsten Faktoren im Vergleich zwischen InDesign und Illustrator. InDesign bietet hochentwickelte Textbearbeitungsfunktionen. Designer können Absatz- und Zeichenformate erstellen und Silbentrennung, Kerning, Zeilenabstand und Laufweite präzise steuern. Es unterstützt sogar verschachtelte Textfelder, die nahtlos von einer Seite zur nächsten fließen. Bei textlastigen Dokumenten – wie Zeitschriften oder Whitepapers – sorgt InDesign für eine übersichtliche und einheitliche Darstellung.
- Illustrator ermöglicht zwar das Einfügen und Formatieren von Text, ist in diesem Bereich aber eingeschränkt. Man kann Text formatieren und für Gestaltungszwecke in Pfade umwandeln, doch die Bearbeitung langer Absätze, Spalten oder fließenden Textes ist umständlich. Es eignet sich besser für kurze Sätze, Überschriften oder Texte, die Teil einer grafischen Komposition sind.
3. Grafik und Illustration
- Hier zeigt Illustrator im Vergleich zu InDesign seine Stärken. Illustrator wurde speziell für die Erstellung komplexer Vektorgrafiken entwickelt. Mit fortschrittlichen Zeichenwerkzeugen wie dem Zeichenstift, dem Formgenerator, benutzerdefinierten Pinseln und Farbverlaufsgittern ermöglicht es detaillierte Illustrationen, Logos und typografische Arbeiten. Alle in Illustrator erstellten Objekte sind skalierbar, sodass die Qualität unabhängig von der Größe erhalten bleibt.
- InDesign hingegen ist nicht für Illustrationen konzipiert. Zwar können Sie Grafiken importieren, platzieren, skalieren und im Layout ausrichten, aber es bietet keine umfassenden Zeichenwerkzeuge. Für kreative Arbeiten mit Originalgrafiken oder Illustrationen erstellen Sie diese Elemente daher am besten in Illustrator und importieren sie anschließend in InDesign.
4. Mehrseitige Layouts
Wenn Sie an einem Design arbeiten, das sich über mehrere Seiten erstreckt, ist dies ein klarer Vorteil für InDesign.
- InDesign vs. Illustrator im Vergleich: InDesign bietet automatische Seitennummerierung, verknüpfte Textrahmen über mehrere Seiten hinweg und Werkzeuge wie Masterseiten, mit denen Sie einheitliche Designelemente im gesamten Dokument anwenden können. Außerdem lassen sich druckfertige PDFs einfach exportieren oder interaktive digitale Publikationen mit eingebetteten Links und Navigation erstellen.
- Illustrator unterstützt mehrere Zeichenflächen innerhalb eines Dokuments, die Seiten simulieren können. Diese Zeichenflächen sind jedoch voneinander unabhängig und bieten keine Funktionen wie verknüpften Text oder Mastervorlagen. Die Verwaltung von mehr als vier bis fünf Zeichenflächen wird ineffizient, insbesondere wenn ein einheitliches Design wichtig ist.
5. Export und Produktion
- Beide Programme unterstützen verschiedene Exportformate, unterscheiden sich jedoch in der Ausgabeverarbeitung je nach Projektziel. InDesign ist für Print- und Digitalpublikationen optimiert. Es ermöglicht den Export hochauflösender PDFs mit Kontrolle über Anschnitt, Schnittmarken, Farbprofile und Preflight-Prüfungen, um Druckgenauigkeit zu gewährleisten. Zusätzlich können EPUBs oder interaktive PDFs exportiert werden, wodurch sich das Programm sowohl für Print- als auch für digitale Medien eignet.
- Illustrator ist vielseitiger für Grafiken, die in verschiedenen Medien verwendet werden sollen. Es exportiert problemlos in Formate wie SVG, PNG und EPS, die sich hervorragend für Websites, mobile Apps und Merchandise-Artikel eignen. Illustrator ist die bessere Wahl für Designs, die später in After Effects oder ähnlicher Software skaliert, wiederverwendet oder animiert werden sollen.
Wann man InDesign und wann man Illustrator verwenden sollte
Die richtige Werkzeugwahl treffen
Die Wahl zwischen InDesign und Illustrator hängt von Ihren individuellen Designanforderungen ab. Wenn Sie strukturierte Layouts mit viel Text erstellen möchten, ist InDesign die optimale Lösung. Es vereinfacht den Workflow für redaktionelle, Unternehmens- und Verlagsprojekte. Arbeiten Sie hingegen an Markenidentität, Produktverpackungen oder skalierbaren visuellen Grafiken, bietet Illustrator unübertroffene Kontrolle über Formen, Pfade und Farben. Viele Designer nutzen in professionellen Umgebungen beide Programme parallel: Illustrator für die Grafikerstellung und InDesign für das finale Layout. Wenn Sie die Stärken beider Programme kennen, können Sie Ihren Workflow optimieren und professionelle Ergebnisse erzielen.